Auktion 73

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Am 14. und 15. November 2017 findet die 73. Auktion der Heidelberger Münzhandlung statt. Herbert Grün ist es wieder gelungen, einen Katalog zusammenzustellen, der große Raritäten in bester Erhaltung enthält – und das von der Antike bis zur BRD.

Datum/Zeit
13.11.2017 - 14.11.2017
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 73

Raritäten in fabelhafter Erhaltung bei Grün / Heidelberg

Am 14. und 15. November 2017 hält die Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün e. K. ihre 73. Auktion ab. Das Spektrum reicht von der Antike bis zur BRD. Nach einer umfangreichen Partie von mehr als 700 Losen mit antiken Münzen werden knapp 600 Lose Ausland, mehr als 100 Lose Römisch-Deutsches Reich mit Standesherren und fast 800 Lose Altdeutschland versteigert. Nach den Medaillen endet die Auktion mit mehr als 800 Losen von deutschen Münzen nach 1871.

Nr. 20. Kelten. Treveri. 1/4-Goldstater. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 2.500 Euro.

Antike

Mehr als 700 Lose mit antiken Münzen eröffnen Auktion 73. Es handelt sich um alte Sammlungsstücke mit allen Stärken und Schwächen. Früher legte man mehr Wert auf die Seltenheit und den historischen Kontext als auf perfekte Erhaltung. Was auf der anderen Seite heißt, dass es viel zu entdecken gibt, so zum Beispiel die mit sehr schön eher konservativ beschriebenen, äußerst seltenen Viertelstatere der Treverer. Sie zeigen auf der Vorderseite einen stilisierten Kopf, auf der Rückseite ein menschenköpfiges Pferd, das ein Wagenlenker antreibt.

Nr. 264. Claudius, 41-54. Sesterz, Gegenstempel NCAPR. Münze schön, Gegenstempel sehr schön. Taxe: 150 Euro.

Mehr als 40 Lose mit griechischen, mehr als 30 mit provinzialrömischen Münzen folgen, ehe die rund 80 Nummern von Münzen der römischen Republik und die 450 kaiserzeitlichen Lose zum Ausruf kommen. Der Kenner findet seltenes Material, sammlerfreundlich geschätzt. Ein gutes Beispiel dafür ist eine kleine Serie mit Münzen der julisch-claudischen Dynastie, die mit Gegenstempeln versehen wurden. Bei unserem Beispiel handelt es sich um einen Sesterz des Claudius, der das Kürzel NCAPR = Nummus Caesare Augusto Probatus trägt.

Nr. 458. Postumus, 260-269. Antoninian, Köln. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 500 Euro.

Wer Postumus sammelt, kommt an diesem Katalog nicht vorbei. Er listet knapp 170 Antoniniane und Doppelsesterze dieses Kaiser auf. Eröffnet wird die Serie gleich mit einem ganz besonderen Stück, einem sehr seltenen Antoninian aus Köln, der Diana eine Hirschkuh führend zeigt.
Etwas ganz Besonderes kommt als Los 658 zum Ausruf: Die Sammlung von 610 Münzen des Magnentius und des Decentius wurde nicht auseinander gerissen, sondern wird als Ganzes angeboten.

Nr. 672. Constantinus III., 407-411. Solidus, Trier. Seltene Variante. FDC. Taxe: 9.000 Euro.

Dass unter den angebotenen Münzen auch viele seltene Kaiser und Kaiserinnen zu finden sind, dafür steht als Beispiel ein Solidus von Constantin III., geprägt in Trier.

Nr. 731. England. Elizabeth I., 1558-1603. Crown, o. J. (1601-1602). Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 5.000 Euro.

Münzen aus aller Welt

Es folgt das Ausland mit vielen interessanten Stücken, darunter eine kleine Partie von englischen, französischen und flandrischen Goldmünzen aus dem Spätmittelalter bzw. der frühen Neuzeit. Ein prachtvolles Beispiel ist der seltene Double Souverain d’or von Albert und Isabella von Tournai, der zwischen 1598 und 1621 entstand (724, ss-vz, Taxe: 3.000 Euro).
Der gleichen Epoche entstammt eine englische Crown, die  in den Jahren 1601 und 1602 geprägt wurde. Sie zeigt ein Porträt der Königin Elizabeth mit hohem Spitzenkragen.

Nr. 859. Frankreich. Besançon. Doppelter Schautaler 1564. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 4.000 Euro.

Mehr als 150 Lose mit französischen Münzen, davon etwa die Hälfte das, was man in der Numismatik als féodal bezeichnet, werden in Katalog 73 angeboten. Ob hochmittelalterlicher Pfennig, ob Barockmedaille oder Gold des 19. Jahrhunderts, wer französische Münzen sammelt, findet eine reiche Auswahl. Vieles wäre erwähnenswert, wir beschränken uns auf einen doppelten Schautaler der Stadt Besançon mit dem Brustbild Kaiser Ferdinands I., der über dem Prunkpanzer den Orden vom goldenen Vlies trägt.

Nr. 1062. Schweden. Friedrich I., 1720-1751. Goldmedaille zu 6 Dukaten 1746 auf die Geburt seines Enkels, Prinz Gustav, aus dem Gold der Grube Västra Silvberg. Unikum. Fast Stempelglanz. Taxe: 9.000 Euro.

Dass sich unter den Münzen des Auslands auch zahlreiche äußerst seltene Einzelstücke in prachtvollster Erhaltung finden, ist bei Grün selbstverständlich. Wir nennen hier nur zwei Beispiele, so eine Goldmedaille im Gewicht von 6 Dukaten des schwedischen Königs Friedrich I. aus dem Jahr 1746. Das unike Stück wurde aus dem Gold der Grube Västra Silvberg auf die Geburt des Prinzen Gustav geprägt.

Nr. 1081. Schweiz / Graubünden / Haldenstein. Julius Otto I. von Schauenstein, 1628-1666. Dukat 1642. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 10.000 Euro.

Ebenfalls äußerst selten ist ein Dukat der Bündner Herrschaft Haldenstein, geprägt 1642 im Auftrag des Julius Otto I. von Schauenstein.

Nr. 1296. RDR. Matthias II., 1608-1619. 10 Dukaten o. J., Prag. Goldabschlag von den Stempeln des Dreikaisertalers. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 60.000 Euro.

Römisch-Deutsches Reich und österreichische Standesherren

Ein Goldabschlag im Gewicht von 10 Dukaten von den Stempeln des Dreikaisertalers ist der Höhepunkt der an Höhepunkten sicher nicht armen Partie von Münzen des Römisch-Deutschen Reichs.
Hier entdeckt der Kenner kommune Taler mit feinster Patina im dreistelligen Bereich genauso wie seltene Goldmünzen, die ein vier- bis fünfstelliges Ergebnis bringen dürften, so zum Beispiel ein fünffacher Dukat 1628 aus Breslau (1299, ss+, Taxe: 10.000 Euro), ein Doppeldukat 1661 aus Breslau (1302, ss, Taxe: 5.000 Euro) oder eine Goldmedaille zu vier Dukaten auf die Einnahme von Ofen (1307, ss, Taxe: 5.000 Euro).

Nr. 1377. Salzburg. Paris, Graf von Lodron, 1619-1653. 10 Dukaten 1628 auf die Domweihe. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 12.500 Euro.

Doch auch die kleine Serie von Salzburger Goldmünzen hat es in sich, genauso wie die anderen Münzen der österreichischen Standesherren. Wir beschränken uns auf die Erwähnung eines äußerst seltener Dukaten der Grafschaft Schlick von 1630, geprägt in Nürnberg (1393, vz-FDC, Taxe: 6.000 Euro) und eine kleine Partie von Goldmünzen aus Siebenbürgen, darunter ein Dukat des Gabriel Bathory 1612, geprägt in Nagybanya (1394, FDC, Taxe: 7.500 Euro).

Nr. 1436. Baden-Durlach. Karl Friedrich, 1738-1811. Goldene Prämienmedaille 1807 der Universität von Heidelberg. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 7.000 Euro.

Altdeutschland

Und dabei kommen wir erst jetzt zur eigentlichen Spezialität der Heidelberger Münzhandlung, zu den deutschen Münzen. Wer Perfektion sucht, der ist gut beraten, genau hinzusehen, denn bei Grün gibt es vieles zu entdecken. So zum Beispiel eine kleine Partie von Prägungen aus Baden, darunter eine goldene Prämienmedaille der Universität von Heidelberg in Gold mit einem detaillierten Porträt von Karl Friedrich.  

Nr. 1496. Bayern. Maximilian II. Emanuel, 1679-1726. Doppelter Max d’or 1717. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 17.500 Euro.

Mehr als 140 Lose mit bayerischen Raritäten kommen zum Ausruf, darunter zahlreiche hoch seltene Goldmünzen, wie ein Doppeldukat von 1685 (1489, vz, Taxe: 9.000 Euro), ein doppelter Max d’or von 1717 oder ein äußerst seltener Dukat 1792 auf das Vikariat Karl Theodors (1528, vz, Taxe: 12.500 Euro).

Nr. 1529. Bayern. Karl Theodor, 1777-1799. Donaugolddukat 1793. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 15.000 Euro.

Ob Baden, Bayern oder Pfalz, Münzen aus Flussgold werden in einer Vielfalt und einer Qualität angeboten, die keine Wünsche offen lässt. Ob Rhein, Donau, Isar oder Inn, Spezialsammler finden, was das Herz auch begehren mag. Als Beispiel sei hier nur ein einziger Donaugolddukat von 1793 genannt, der aus einem frischen Stempel voll ausgeprägt wurde und zusätzlich perfekt erhalten ist. Und er ist sicher nicht das einzige Stück in dieser wunderbaren Erhaltung.

Nr. 1840. Nassau. Friedrich August zu Usingen, 1803-1816. Konventionstaler 1815, Gemeinschaftsprägung auf den Münzbesuch in Ehrenbreitstein. Erstabschlag. Fast Stempelglanz. Taxe: 45.000 Euro.

Höhepunkt der altdeutschen Münzen ist eindeutig ein ganz besonderes Kabinettstückchen, ein Konventionstaler der beiden Herrscher Friedrich August Herzog von Nassau und Friedrich Wilhelm Fürst von Nassau auf ihren Münzbesuch in Ehrenbreitstein im Jahr 1815. Der Erstabschlag in feinster Erhaltung ist mit 45.000 Euro geschätzt.
Eine Rarität ganz anderer Art wird unter den Losnummern 1921 und 1922 angeboten. Es handelt sich um die Reste des 1878 gemachten Schatzfund von Landstuhl. Der Schatzfund wurde von mehreren bedeutenden Numismatikern ausgewertet, aber nie gesamthaft publiziert. Die Heidelberger Münzhandlung offeriert den Fund aufgeteilt nach Pfennigen aus der königlichen Münzstätte Kaiserslautern (144 Stücke; Taxe: 3.000 Euro) und des Bistums Metz (111 Stücke; Taxe: 1.250 Euro). 

Nr. 2074. Sachsen-Coburg-Gotha. Ernst I., 1826-1844. Konventionstaler 1835, Gotha. Erstabschlag, fast Stempelglanz. Taxe: 12.000 Euro.

Unter den rund 70 Losen aus Sachsen kommt ein ganz besonderes Stück aus dem kleinen Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha, das auf der Vorderseite Ernst I. zeigt, den die Geschichte als Vater des englischen Prinzgemahls Albert kennt. Wir haben einen perfekt erhaltenen Erstabschlag zum Konventionstaler von 1835 vor uns, der Porträt und Wappen bis ins feinste Detail zeigt und hinsichtlich der Prägung geradezu an die moderne Prägetechnik der Polierten Platte erinnert.

Nr. 2114. Schwäbisch Hall. Talerklippe 1746, Nürnberg. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 17.500 Euro.

Von größter Seltenheit ist eine Talerklippe der Stadt Schwäbisch-Hall, geprägt 1746 in Nürnberg.

Nr. 2125. Speyer. Franz Christoph, Freiherr von Hutten zu Stolzenberg, 1743-1770. Goldmedaille 1761 im Gewicht von 8 Dukaten auf seine Erhebung zum Kardinal. Unikum(?). Vorzüglich. Taxe: 12.000 Euro.

Eine kleine, aber eindrucksvolle Serie von Speyrer Goldprägungen ist ebenfalls erwähnenswert. Darunter befindet sich eine Goldmedaille aus dem Jahr 1761 im Gewicht von 8 Dukaten. Das anlässlich der Erhebung Franz Christophs, Freiherr von Hutten zu Stolzenberg, zum Kardinal geprägte Stück zeigt auf der Rückseite den hl. Christopherus vor dem Speyrer Dom, das Christuskind über den Rhein tragend.

Nr. 2148. Wallmoden-Gimborn. Johann Ludwig, 1782-1806. Dukat 1802, Hannover. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 11.000 Euro.

Schließen wir mit einem überaus seltenen Dukat von 1802 des Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn. Die Münze wurde in der Münzstätte von Hannover geprägt, wo der Reichsgraf seinen Lebensunterhalt als Oberbefehlshaber der Armee verdiente. Johann Ludwig war nämlich ein unehelicher Sohn des britischen Königs Georg II. und wurde berühmt durch seine umfassende Antikensammlung, die heute noch als Dauerleihgabe im Archäologischen Institut der Universität Göttingen zu sehen ist.

Nr. 2425. Deutsches Kaiserreich. 1 Mark 1891 D. Fast Stempelglanz. Taxe: 6.000 Euro.

Deutsche Münzen nach 1871

Mehr als 600 Lose mit deutschen Münzen nach 1871 beschließen die Auktion. Wie immer bietet die Heidelberger Münzhandlung eine reichhaltige Auswahl, bei der der Schwerpunkt nicht auf dem eigentlich wesentlich häufigeren Gold, sondern auf den seltenen Kleinmünzen liegt. Diese in exquisiter Erhaltung zu finden, ist wesentlich schwieriger als bei mancher rarer Goldmünze. Ein gutes Beispiel ist das 20 Pfennig-Stück 1873 E in fast Stempelglanz (Taxe: 1.400,- Euro), das 1 Mark-Stück 1891 D in fast Stempelglanz (Taxe: 6.000,- Euro) oder das 10 Pfennig-Stück 1918 D in fast Stempelglanz (Taxe: 2.000,- Euro), bei dem es sich um das beste Herbert Grün bekannte Exemplar handelt.

Nr. 2805. Deutsches Kaiserreich. Preußen. Wilhelm II., 1888-1918. 10 Mark 1889. Sehr selten. Sehr schön / Vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro.

Dass der Katalog mehr als 220 Lose mit Reichssilber- und 180 Lose mit Reichsgoldmünzen enthält, ist fast schon selbstverständlich für die Heidelberger Münzhandlung. Auch hier finden sich wie immer zahlreiche Raritäten in außergewöhnlichen Erhaltungen.

Der Katalog kann zum Schutzpreis von 12,50 Euro bezogen werden bei Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: ++49 / 6221 / 65 2970; Fax: ++49 / 6221 / 65 297-29, per E-Mail oder über die Internetadresse.

Unter dieser Adresse ist der Katalog auch im Internet einsehbar, genauso wie unter Sixbid. Hier kommen Sie zu Auktion 73.