Die große Frühjahrs-Auktion für Numismatik des Traditionshauses Felzmann fand am 1. und 2. März im hauseigenen Auktionssaal in Düsseldorf statt. Gold war besonders gefragt, aber auch numismatische Kostbarkeiten aus der rheinischen Region standen bei den Käufern hoch im Kurs.
Datum/Zeit
29.02.2016 - 01.03.2016
23:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
155. Felzmann Auktion
Echte Frühlingsgefühle: Top-Zuschläge für Münzen, Geldscheine, Orden und Medaillen
Die große Frühjahrs-Auktion für Numismatik des Traditionshauses Felzmann fand an zwei spannenden Tagen im hauseigenen Auktionssaal in Düsseldorf statt. Dem Publikum wurde ein umfassendes Angebot aus allen Jahrhunderten der Münzgeschichte geboten. Mit der positiven Goldpreisentwicklung im Rücken war das Interesse am gelben Edelmetall besonders groß. Aber auch numismatische Kostbarkeiten aus der rheinischen Region standen bei den Käufern hoch im Kurs.
Los 113: Augustus, 27 v.u.Z.-14 u.Z. Quinar 29-27 v.u.Z. Rom oder Brundisium. Ausruf: 150 Euro, Zuschlag: 420 Euro.
Den Auftakt machten Münzen der Antike, bei denen ein Quinar aus der Kaiserzeit des Augustus besonders begehrt war und mit einem Zuschlag von 420 Euro fast das Dreifache des Schätzpreises erreichte (Los 113).
Besonders gute Ergebnisse lieferte der stark besetzte Bereich Deutschland bis 1799. Ein 12-Mariengroschen von 1695 aus Braunschweig-Lüneburg brachte beinahe das Sechsfache des Ausrufs. Von ursprünglichen 80 Euro ging das Prachtexemplar bis auf 470 Euro hoch (Los 312).
Los 333: Jülich-Kleve-Berg Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, 1624-1653 1/2 “Neujahrs” – Talerklippe 1641. Düsseldorf. Ausruf: 10.000 Euro, Zuschlag: 10.000 Euro.
Begehrlichkeit weckte auch eine Düsseldorfer „Neujahrs“-Talerklippe aus der Heimatstadt des Auktionshauses. Das seltene Stück des bergischen Fürsten Wolfgang Wilhelm stammt aus dem Jahr 1641 und wurde damals zu Neujahr an Stelle eines Geschenks an Hofleute und Beamte verteilt. Ein Sammler sicherte sich dieses geschichtsträchtige Prachtstück für glatte 10.000 Euro (Los 333).
Ebenfalls vom Rhein, allerdings mit bayerischem Herrscher, präsentierte sich ein Rheingold-Dukat in fast vorzüglicher Erhaltung. Durch Verwitterung im Südschwarzwald und den Alpen gelangte das hierfür verwendete Gold in den Hochrhein, musste jedoch an das Königreich Bayern abgeliefert werden. Im Jahr 1863 entstand so diese sehr seltene Goldmünze mit Konterfei Maximilian II. Für einen Zuschlag von 6.600 Euro ging das schöne Stück einen neuen Besitzer (Los 377).
Los 1073: China (Volksrepublik), 100 Yuan (5) 1992 Coins of Invention and Discovery, komplette Serie von 5x 100 Yuan gekapselt in der originalen Lack-Holzschatulle. Ausruf: 15.000 Euro, Zuschlag: 19.000 Euro.
Der Bereich Europa und Übersee konnte an die positiven Ergebnisse anknüpfen. Besonders begehrt war ein Habsburger Taler von 1780, der seinen Startpreis von 200 Euro mit einem Zuschlag von 880 Euro deutlich überschritt (Los 615). Nicht minder interessiert zeigte sich die internationale Bieterschaft an einer russischen 150 Rubel Münze aus dem Jahr 1979, für die ab 480 Euro Gebote möglich waren. Ein monegassischer Bieter erhielt letzten Endes für 1.450 Euro den Zuschlag. Einmal mehr brachten chinesische Münzen Top-Zuschläge, so auch Los 1073, ein Konvolut von fünf 100 Yuan Münzen „Coins of Invention and Discovery“ von 1992. 19.000 Euro war einem Online-Bieter die schöne Serie schlussendlich wert (Ausruf 15.000 Euro).
Auch bei den Geldscheinen sowie den Orden und Abzeichen lag der Zuschlag oftmals deutlich über dem Ausrufpreis. Hervorzuheben ist hier Los 1231, ein 5 Mark Schein von 1904 aus den besetzten Gebieten des Deutschen Reiches mit rotem persischen Überdruck. Von 800 Euro steigerte sich das Los auf 1.400 Euro.
Los 1472: 2. WK Wehrmacht Luftwaffe Auszeichnungen, 1941 Luftwaffe Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg, echt Silber mit Gravur “Unteroffizier Johannes Schiffer am 19.9.41”. Ausruf: 2.500 Euro, Zuschlag: 4.400 Euro.
Begehrt war zudem ein Ehrenpokal eines Unteroffiziers der Luftwaffe aus der Zeit des 2. WK. Für das echt silberne Stück samt Urkunde und Lebenslauf gingen die Gebote von 2.500 Euro hoch bis auf 4.400 Euro (Los 1472).
Im Sammlungsteil stand vor allem Los 1607 auf der Liste vieler Interessenten. Es handelte sich um eine mit viel Sachverstand aufgebaute Münzsammlung der Kurfürsten und Könige von Sachsen.
Neben Talern, Doppeltalern und Goldnominalen bestach auch die hohe Qualität des Kleinmünzenbereichs. Bei 12.000 Euro fiel nach einer Vielzahl an Geboten der Hammer des Auktionators. Die Menge an Geldscheinen aus Los 1906 überzeugte einen tschechischen Online-Bieter, der für eine Sammlung jugoslawischer Scheine ab dem Jahr 1887 4.600 Euro bot. Der Ausruf lag bei 2.500 Euro. Den sechsfachen Startpreis erzielte gegen Ende der Auktion eine Partie deutscher Geldscheine ab 1898 mit einem Zuschlag von 900 Euro (Los 1911).
Alle Ergebnisse der Auktion sind hier einsehbar.
Unverkaufte Lose der 155. Auktion können ab sofort mit einem Nachlass von 10 Prozent – mit Ausnahme der limitierten Lose – im Nachverkauf erstanden werden. Die Besichtigung von unverkauften Losen ist ausschließlich am Nachverkaufstag, dem 18. März 2016, im Düsseldorfer Auktionshaus möglich.