Auktion 228-230

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Von 9.-12. März veranstaltet Gorny & Mosch seine Auktionswoche mit Münzen und Medaillen aus Antike, Mittelalter und Neuzeit. Es werden eine Serie von Münzen der Stadt Athen angeboten, dazu russische Raritäten und eine Typensammlung französischer Münzen.

Datum/Zeit
08.03.2015 - 11.03.2015
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 228-230

Gorny & Mosch präsentiert archaische Eulen und eine Typensammlung Frankreich

Gleich nach der Münchner Numismata beginnt am 9. März 2015 die Auktion Gorny & Mosch. Sie enthält wie immer am ersten Tag die hochwertigen Einzelstücke aus der Antike. Der Dienstag ist Auktion 229 gewidmet, in der sich weitere antike Münzen befinden sowie ein umfangreiches Lot-Angebot. Mittwoch ist für die Neuzeit reserviert und Donnerstag werden islamische und russische Münzen angeboten. Viele gute Gründe also, um nach München zu fahren und an der Auktion teilzunehmen.

Auktion 228 – Hochwertige Münzen der Antike
Spitzenstück der Münzen aus Unteritalien und Sizilien ist eine wunderschöne, attraktiv getönte Tetradrachme der Sikulopunier (Los 44; Taxe: 12.000 Euro), bei der Tanit hinsichtlich des feinen Stempelschnitts mit den besten syrakusanischen Münzen konkurrieren kann. Darüber hinaus hat das fast vorzügliche Stück ein Pedigree, das beeindruckt: Es wurde 1945 bei der italienischen Auktionsfirma Ratto erworben.

Nr. 45: PANTIKAPEION (Taurische Chersones). Tetradrachme, 355-320. Aus Gorny & Mosch 146 (2006), 84. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 15.000,- Euro.

Wer etwas Spezielleres sucht, sollte ruhig weiterblättern. Auf den nächsten Seiten findet er eine überaus seltene Tetradrachme aus Pantikapeion mit der Darstellung eines weidenden Pferdes auf der Rückseite (Los 45; Taxe: 15.000 Euro), ein herausragendes Porträt Philipps V. auf einer der selteneren Tetradrachmen dieses Herrschers (Los 79; Taxe: 7.500 Euro), einen äußerst seltenen Stater der Ätolischen Liga mit anscheinend unpublizierten Beizeichen (Los 101, Taxe: 7.500 Euro) und eine Golddrachme des euböischen Karystos, wie sie während des antimakedonischen Aufstands von 313 v. Chr. geprägt wurden (Los 108A; Taxe: 7.000 Euro).

Nr. 111: ATHEN (Attika). Tetradrachme, 500-483. Fast vorzüglich. Taxe: 20.000,- Euro.

Ist das schon spektakulär, was soll man dann über die folgende Serie von seltenen athenischen Tetradrachmen aus der archaischen Periode sagen? Spitzenstück ist ein frühes Stück aus der Zeit um 500 bis 483, das auf einem ungewöhnlich breiten Schrötling geprägt wurde, worauf sogar der komplette Helmbusch der Athena zu sehen ist (Los 111; Taxe: 20.000 Euro). Das feine archaische Lächeln bekommt man sogar schon für viel weniger Geld. So ist eine etwa gleichzeitige Tetradrachme auf kleinerem Schrötling, aber von einem stilistisch feineren Vorderseitenstempel mit 2.000 Euro geschätzt (Los 113). Von besonderem Interesse dürfte eine spätklassische Tetradrachme sein, die mit einem Stierkopf als Beizeichen eindeutig nicht in Athen geprägt, sondern als Imitation vielleicht in Westkleinasien oder in der Levante herausgegeben wurde (Los 120; Taxe: 2.500 Euro).
Die früheren attischen „Wappenmünzen“ sind in diesem Katalog der Serie der Tetradrachmen nachgeordnet. Man entdeckt zwei Didrachmen (Los 124; Typ: Rad; Taxe: 10.000 Euro – Los 125; Typ: Gorgoneion; Taxe: 10.000 Euro) und eine Drachme Los 126; Typ: Rad; Taxe: 2.500 Euro).

Nr. 144: EPHESOS (Ionien). Stater, um 130 v. Chr. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 25.000,- Euro.

Das herausragende Stück in der Abteilung Kleinasien ist einer der hoch seltenen Goldstatere von Ephesos, die bisher mit der Eroberung durch Mithradates VI. in Verbindung gebracht wurden. Doch Jenkins konnte nachweisen, dass deren Prägung wesentlich früher beginnt. Nichtsdestotrotz ist der vorzügliche Stater, der auf der Vorderseite die griechische, auf der Rückseite die kleinasiatische Artemis zeigt, eine Ikone der kleinasiatischen Münzprägung (Los 144; Taxe: 25.000 Euro).
Wer sich für die antike Münzprägung des Nahen Ostens interessiert, sollte anfangen, Geld zu sparen. Zwei sehr seltene Tetradrachmen aus der seleukidischen Provinz Persis werden in feinster Erhaltung angeboten. Da ist zum einen eine Tetradrachme des Baydad, der kurz vor 300 als erster indigener Perser zum Satrap der Provinz Persis ernannt wurde (Los 176; Taxe: 12.000 Euro) und die seines entfernten Nachfolgers namens Vadfradad II. aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr., der sich auf seiner Münze als frataraka bezeichnet, als Hüter des Feuers, ein hoher Titel im Zoroastrismus.
238 n. Chr. eroberten die Parther den größten Teil der Persis. Vom Eroberer Shapur bietet Gorny & Mosch einen vorzüglichen Golddinar an (Los 181; Taxe: 12.000 Euro). Fast genauso selten ist der Goldstater des Vahran II. (Los 182; Taxe: 10.000 Euro).
Eine große Rarität findet sich unter den griechischen Prägungen der römischen Kaiserzeit: Eine Drachme mit den Porträts des armenischen Königs und des Augustus, Zeichen einer kurzlebigen Verständigung zwischen Armenien und dem römischen Reich (Los 199; Taxe: 17.000 Euro).

Nr. 638: COMMODUS als Caesar, 166-177. Aureus, 172-176. Rv.: LIBERALITAS AVG Liberalitasszene. Stempelglanz. Taxe: 35.000,- Euro.

Womit wir bei Rom angekommen wären. Und in dieser Abteilung lässt Auktion 228 keine Wünsche offen: Gold, Silber, Bronze, eine umfangreiche Sammlung von rund 350 Münzen der römischen Republik mit vielen Raritäten, jeder Freund der Römer findet hier etwas.
Erwähnen wir die große Serie von Aurei, so zum Beispiel von Tiberius (Los 562; vz; Taxe: 7.000 Euro), Commodus (Los 638; FDC; Taxe: 35.000 Euro), Philipp I. (Los 669; vz; Taxe: 25.000 Euro), Hostilian (Los 674; vz+; Taxe: 25.000 Euro) oder Trebonianus Gallus (Los 767; FDC; Taxe: 25.000 Euro).
Wer sich mehr für Bronzemünzen interessiert, dem sei der Sesterz des Claudius (Los 576; vz; Taxe: 8.000 Euro), der Sesterz des Vespasian (Los 595; vz+; Taxe: 5.000 Euro) oder das bimetallische Medaillon des Philipp I. (Los 670; ss; Taxe: 8.500 Euro) ans Herz gelegt.

Nr. 770: JOHANNES I. TSIMISKES, 969-976. Goldbulla (zu 2 Solidi). Unpubliziertes Unikat. Sehr schön. Taxe: 40.000,- Euro.

Für die Freunde von Spätrom und Byzanz gibt es ein paar ganz besondere Raritäten. So einen Solidus des Glycerius (Los 727; fast vz; Taxe: 30.000 Euro), einen Solidus von Michael III. (Los 768; vz+; Taxe: 14.000 Euro) und eine unpublizierte Goldbulle im Gewicht von zwei Solidi von Johannes I. Tsimiskes (Los 770; ss; Taxe: 40.000 Euro).

Auktion 229 – Antike Münzen und Lots
Noch mehr antike Münzen gibt es im Katalog 229. Sie werden am zweiten Tag der Auktionswoche versteigert. Auch hier findet der Kenner Münzen der Kelten, Griechen, Römer und Byzantiner sowie die berühmten Lots, die in München geradezu Kultstatus genießen. Wer antike Münzen sammelt, kann hier ab dem zweistelligen Bereich mitbieten.
Bemerkenswert sind wie immer die vielen interessanten Bronzemünzen sowie die große Partie an Kleinmünzen, darunter zahlreiche unpublizierte Stücke. Man sieht, man kann auch heute noch mit wenig Geld eine spannende Sammlung von antiken Münzen aufbauen.
Bei den Römern entdeckt der Kenner zahlreiche historisch aussagekräftige Rückseiten, so zum Beispiel einen Aureus des Caracalla, auf dessen Rückseite ein Opfer vor dem Tempel der Vesta abgebildet ist (Los 1761; ss; Taxe: 2.500 Euro).

Auktion 230 – Mittelalter und Neuzeit / Sammlung Frankreich und Kolonien / Sammlung Russland
Den Abschluss der Auktion machen wie immer Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit. Es beginnt mit deutschen Münzen, darunter einige Raritäten wie zum Beispiel ein sehr seltener Taler Friedrich Wilhelms, Kurfürst von Brandenburg, von 1675 auf den Sieg von Fehrbellin (Los 3050; vz; Taxe: 3.000 Euro) oder ein Reichsdoppeltaler von 1592 des Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach für Schlesien-Jägerndorf (Los 3230; vz; Taxe: 5.000 Euro).
Unter den Medaillen gibt es eine kleine Sammlung von religiösen Medaillen.

Nr. 3478: FRANKREICH. Napoleon I., 1804-1814. 2 Francs 1807 A, Paris. Aus Auktion Künker 206 (2012), 2867. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 2.000,- Euro.

Schwerpunkt der europäischen Münzen und Medaillen ist eine nahezu vollständige Typensammlung französischer Münzen seit 1789 sowie einige Besetzungsprägungen und eine Typenreihe der monegassischen Münzprägungen. Daran anschließend folgt eine separate, nicht vollständige Sammlung französischer Kolonialprägungen, so dass es für frankophile Sammler jede Menge Auswahl gibt. Heben wir hier ein seltenes 2 Francs-Stück Napoleons I. von 1807 hervor, auf dem der Kaiser keinen Lorbeerkranz trägt (Los 3478; ss; Taxe: 2.000 Euro) und ein seltenes 2 Francs-Stück, das während der Herrschaft der 100 Tage prägt wurde (Los 3496; ss; Taxe: 500 Euro). Mit einer Auflage von nur 3.972 Stück erschien 1914 ein 10 Centimes-Stück (Los 3575; FDC; Taxe: 2.000 Euro).

Nr. 3596: INDOCHINA. Zn 1/2 Cent 1939. Äußerst selten. Stempelglanz. Taxe: 1.000,- Euro.

Wer von der Ferne schwärmt, wird die äußerst seltene Serie von Kleinmünzen zu 25, 20 und 5 Centimes von 1943 aus der Münzstätte Pretoria für Äquatorialafrika zu würdigen wissen (Los 3587; fast FDC; Taxe: 2.000 Euro) genau wie das in dieser Erhaltung sehr seltene 1/2 Cent-Stück für Indochina in Zinn von 1939 (Los 3596; FDC; Taxe: 1.000 Euro).
Unter Serbien gibt es nur zwei Lose, aber beide sind von großer Seltenheit, so ein 5 Dinar 1879 des Milan IV. / I. Obrenowitsch, der in Wien geprägt wurde (Los 3772; PP; Taxe: 5.000 Euro) und ein im gleichen Jahr in Wien produzierter Kleinmünzensatz von 2, 1 Dinar sowie 50 Para (Los 3773; prägefrisch; Taxe: 1.400 Euro).
Beachtenswert sind ferner die mehr als 104 Lots, die insgesamt rund 4.200 Münzen enthalten. Es lohnt sich, sie zu besichtigen, denn es verbirgt sich viel Spannendes. Was könnten zum Beispiel die 181 Münzen erzählen, die als Schiffsprägungen im 16. / 17. Jahrhundert von der neuen Welt nach Spanien kamen? (Los 3973; 181 Stück; Taxe: 5.000 Euro).
Es folgen die islamischen Münzen mit einer Sammlung von osmanischen Prägungen. Hier gibt es noch jede Menge Entdeckungen zu machen. So wird zum Beispiel ein unpubliziertes Unikum von Osman III. angeboten, ein Sutani Altin 1168 H. (1755) aus der Münzstätte Tarablus (Los 4275; Taxe: 1.500 Euro) oder ein äußerst seltener 1 1/2facher Altin 1187 H. (1773), eine Zinyet-Prägung nach Istanbuler Vorbild aus der Münzstätte Misr (Los 4285; Taxe: 1.000 Euro).

Nr. 5261: RUSSLAND. Orden und Ehrenzeichen: Weißer Adler-Orden. Garnitur von Ordensdekoration und Bruststern, nicht datiert (um 1910). I-II. Taxe: 25.000,- Euro.

Kommen wir zum Schluss zu der großen Partie Russland, wo sich unter den vielen Prägungen in Silber und Gold zahlreiche historisch hochinteressante Medaillen verstecken, so zum Beispiel eine Prägung Alexanders II. für Finnland von 1857 auf die 700 Jahrfeier der Christianisierung Finnlands (Los 5218; Taxe: 1.000 Euro). Seltenste Münze in der Abteilung Russland ist ein 5 Kopeken-Stück von 1860 aus der Münzstätte St. Petersburg (Los 5215; Taxe: 20.000 Euro). Die höchste Schätzung hat ein undatierter Weißer Adler-Orden mit prächtiger Gesamtoptik (Los 5261; Taxe: 25.000 Euro).

Alle Kataloge können im Internet eingesehen und bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden.